„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“ (Martin Luther)

Was hatte Martin Luther zu dieser Aussage veranlasst?
Sollte die Welt wirklich untergehen?
Und woher wollte er es wissen können?
Oder hatte er schon vor über 500 Jahren von der Klimakrise wissen können?
Bestimmt setzte schon länger der Klimawandel ein.
Und sicher war der Wandel damals nicht so dramatisch wie heute.
Damals gab es keine Industrie, keine Autos, keine Telefone, kein Internet, keine Raumfahrt, … erst

500 Jahre später.
Da ist es doch eine gute Gelegenheit jetzt ein Apfelbäumchen zu pflanzen.
Irgendwann können Äpfel gepflückt werden.
Äpfel und andere Obst- und Gemüsesorten passen in diese Jahreszeit, jetzt im Oktober „der goldene Herbst“.
Die Blätter fallen.
Aber auch der November mit kalten, trüben und regnerischen Tagen.
Die Natur geht sozusagen ein.
Kann man da nicht Depressionen bekommen?
Aber dann kommen wieder schöne und warme Tage, und auch die Natur wird wieder erwachen.
Wir kennen aus der Bibel viele Geschichten, wo es um Wunder und Heilungen geht, auch die von der Heilung des Tauben.
Sind alle diese Wunder einmalig?
Gab es in späteren Zeiten weitere Wunder und Heilungen solcher Art?
Gab es vor 500 Jahren Wunder und Heilungen, wie Jesus sie tat?
Gibt es in der heutigen Zeit Wunder und Heilungen, wie wir sie aus der Bibel kennen?
Wie konnte damals sonst den hörgeschädigten Menschen geholfen werden, ohne Wunder oder ohne Technik?
Zählt die fortschreitende Technisierung als Wunder?
Ja, dank der Forschung und Weiterentwicklung.
Ohne diese würden keine Hörgeräte, Cochlear- und Mittelohr-Implantate, FM-Anlagen, Induktionsschleifen … geben.
Davon profitieren wir.
Von Technik profitierten wir bei unserem Arbeitstreffen in Stöde (Schweden) im Rahmen des Erasmus+-Arbeitstreffens.
Es ging vor allem um Akustik.
In der Gemeinde, wo unsere IVSS Churchear-Präsidentin Ingrid Stillström ihren Dienst tut, durften wir Gast sein.
Der Gemeindesaal ist mit einer Ringschleife ausgestattet.
Dort gibt es einen Mitarbeiter, der sich vor allem um die Technik kümmert.
Er war während der ganzen Zeit dabei, dass die Technik funktionierte; auch den abschließenden Gottesdienst betreute er.
Er hat sich sehr gut auf unsere Belange eingestellt.
Dies tut er auch, um Ingrid zu Seite zu stehen, wenn irgendwelche Probleme auftreten.
Bei dem Arbeitstreffen waren auch zwei schwedische Schriftdolmetscherinnen.
Manche Vorträge wurden in schwedischer Sprache abgehalten, so wurden sie simultan ins Deutsche und gleichzeitig für einen indischen Teilnehmer ins Englische schriftlich übersetzt.
Vor und nach dem Arbeitstreffen hatten wir unsere Vorstandssitzung.
Dank des technikversierten Gemeindemitarbeiters profitierten wir die ganze Zeit von der Technik.

Ja, wir profitieren von Fortschritten der Technik. Internet, Telefon, Handy, Autos gehören zu unserem Leben.
Wie hätten wir, gerade in der Coronazeit, ohne das alles überstanden?
Wir nutzten Videokonferenzen, damit die wichtigen Kontakte aufrechterhalten bleiben konnten. Kontakte sind nicht nur für hörgeschädigte, auch ältere, Menschen wichtig, sonst vereinsamen sie.
Natürlich können diese und vor allem andere Fortschritte unsere Umwelt, die Welt, belasten. Natürlich ist Technik nicht alles.
Aber es kann weiter daran gearbeitet werden.
Technik entwickelt sich weiter, sie wandelt sich, auch die Umwelt.
Versuchen wir was für die Umwelt zu tun.
Die Natur wandelt sich auch. Erfreuen wir uns an den wechselnden Jahreszeiten.
Da können wir doch ein Apfelbäumchen pflanzen.

Katharina Nitschke, IVSS (Internationaler Verband der Schwerhörigenseelsorge e. V.)