Alles roger!
Da ist er endlich: Roger.
Ja, genau! Ich meine den kleinen grau-schwarzen Stab, der neben einer Speisekarte auf einem
Eichenholztisch in einer sehr gut besuchten oberbayrischen Gastwirtschaft liegt:
Die beiden jungen Frauen sind übrigens zwei meiner Töchter: Elisabeth und Hanna.
Sie sehen Roger zum ersten Mal und bestaunen ihn.
Er ist aber auch erstaunlich: leistungsstark, vielseitig anwendbar und voller Energie.
Gerade liegt er auf dem Tisch.
Und richtet sich so automatisch auf die gerade sprechende Person aus.
Kurze Zeit später nehme ich ihn in die Hand und richte ihn auf den Kellner aus.
Ich höre dessen Stimme klar und deutlich und gebe entspannt meine Bestellung auf.
Und wenn ich mit nur einem Gesprächspartner in dieser oberbayrischen Gastwirtschaft säße,
dann könnte ich Roger sogar in eine Halterung stellen und auf mein Gegenüber ausrichten.
So hätte ich beide Hände frei, um etwa Schweinsbraten mit Kartoffelknödeln, Biersauce und
Krautsalat zu essen.
Und mein Gegenüber könnte ebenso ungehindert zu Messer und Gabel greifen.
Aber: Damit habe ich nur einen Teil von Roger beschrieben, nämlich den Sender.
Den Empfänger seht ihr hier:

 

Ich trage ihn um den Hals.
Ihr kennt das schon: Es ist eine gute, alte Induktionsschleife.
Nur eben nicht im Boden verlegt, sondern um meinen Nacken gelegt.
Und das wisst ihr auch:
Dieser Empfänger funktioniert im Zusammenspiel mit der T-Spule in meinen Hörgeräten.
Die ich schon vor längerer Zeit beim Hörgeräteakustiker aktivieren lassen habe.
So überträgt Roger klar und deutlich alles, was meine Töchter und der Kellner mir zu sagen
haben, an bayerischen-lautem Stimmgewirr vorbei auf meine Hörgeräte.
Ich habe einen wunderbaren Abend: mit einer entspannt aufgegebenen Bestellung, deftigem
bayerischen Essen inklusive Apfelstrudel mit Vanillesauce zum Nachtisch und einer angeregten Unterhaltung mit Hanna und Elisabeth.
‚Alles roger!‘ also.
Oder biblisch gesprochen: ‚…und siehe, es war sehr gut!‘

Beate Gärtner, Schwerhörigenseelsorgerin