Zu Beginn eines neuen Jahres eine Bestandsaufnahme zu machen, das kennt ihr doch sicherlich auch.
Zumindest in Bezug auf die Frage:
„Wieviel Kilo Gewicht habe ich über die Feiertage zugenommen, und wie wenig habe ich mich sportlich betätigt!?“
Aber diese Bestandsaufnahme meine ich nicht.
Sondern ich meine die in Bezug auf die Frage: „Wieviel höre ich noch?“
Und zwar immer dann, wenn die Geräusch sehr leise sind oder aus der Ferne kommen.
Und wenn ich alle mir zur Verfügung stehende Hilfsmittel – also Hörgeräte oder Cochlea Implantate oder andere Hilfsmittel wie den Roger oder die FM-Anlage – aktiv nutze.
Ich habe das in diesen ersten Tage im Januar mal an mir selbst beobachtet, und ich bin zu einem wirklich erfreulichen Ergebnis gekommen:
Ich höre das morgendliche Zwitschern der Vögel.
Ich höre das Wasser ins Waschbecken plätschern.
Ich höre das Rascheln der Zeitung.
Ich höre das acht Uhr Geläut der Kirchenglocken.
Ich höre den Regen ans Fenster klopfen und auf die Fensterbank prasseln.
Ich höre das Klackern meiner Tastatur.
Ich höre das Sirren des Wasserkochers.
Ich höre das Brutzeln des Fleisches in der Pfanne.
Ich höre das leise Schnarchen meines Mannes beim Mittagsschlaf.
Ich höre das Ticken der großelterlichen Wanduhr.
Ich höre das Säuseln des Windes in den Bäumen.
Ich höre das Rauschen der Wellen am Strand.
Aber das Beste:
Ich höre das Schnurren meiner Katzen.
Das ist eine von ihnen:

Sie schnurrt gerade meine Handpuppe an: Pastor Johannson.
Und passenderweise liegt sie dabei auch noch in der Nähe meines „Hörkoffers“ mit FM-An-lage“. Mit der ich sogar leise Stimmen in großer Runde höre.
Ich muss euch sagen: Für dieses viele Hören bin ich sehr dankbar!
Und nun frage ich euch: Was hört ihr noch alles?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Und ich bin mir sicher: auch eure Bestandsaufnahme wird sich lohnen.

Beate Gärtner, Schwerhörigenseelsorgerin